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Abonnement auf das schwarze Schaf

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andre-sternWie soll man in den Zeiten freier Wahlen daran erinnern, dass »Mehrheit« kein Synonym für »richtig« ist, ohne damit jedes Mal sein Abonnement auf das schwarze Schaf zu verlängern?

Man kann seine Zweifel an etwas, was jeder für selbstverständlich hält, kaum äußern, ohne als Ketzer zu erscheinen. Der Eindruck, dass man die Welt verkehrt herum betrachtet, wenn einen schockiert, was der Mehrheit normal erscheint, lässt sich kaum vermeiden. Ebenso wie der Eindruck von Subversion, wenn man es für schrecklich arrogant und respektlos hält, auf alle Menschen die westliche Interpretation der Menschenrechte anzuwenden - wenn nötig mit Gewalt.

[…]

SternWir leben in einer Zeit des ideologischen Fast Food, der schlüsselfertigen Lebensformen, der Pauschale »Studium - Beruf - Rente«, Versicherung inklusive. Die Zugehörigkeiten werden in abgepackten, vorsortierten Sets verkauft - von der Freiheit aus dem Katalog bis zur Scheindemokratie.

Legitimiert durch die gemischte Platte, die man ihnen als ihre Portion an Allgemeinbildung serviert hat, den Geist überfrachtet mit vorgefertigten Überzeugungen, die sie als Katze im Sack bei den von der Industriegesellschaft missionierten Hausierern gekauft haben, finden die Angehörigen der konformistischen, demokratischen Gesellschaft, die breitbeinig auf ihrem genormten Antirassismus sitzen, selbstverständlich einen anerkannten Weg, um die Geringschätzung zum Ausdruck zu bringen, mit der sie dem Leben und den Überzeugungen Andersdenkender begegnen und darauf herumtrampeln - Andersdenkender, denen sie in schönem Einvernehmen das Etikett »Randgruppe« anheften.”

Andre Stern - … und ich war nie in der Schule (Seite 149ff)


Eigentlich schreibt Andre Stern in seinem Buch sehr schön und inspirierend darüber, wie er seine Kindheit verbracht hat, ohne jemals eine Schule besucht zu haben oder sonstwie unterrichtet worden zu sein. In seinem Leben gab es nie Grenzen zwischen Spielen und Lernen, nie einen Lehrplan. Alles was er brauchte hat er sich durch sein Interesse angeeignet.

Erst im Nachwort wird es politisch; und daher stammen die obigen Zitate.



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